Zwischen dem 4. Juli und dem 25. Juli 1937 wurde Agnes Timme in das AKH in Celle eingewiesen. Das AKH wurde 1846 mit 20 Betten eröffnet. Am 27. Juli 1937 wurde sie wegen der Gefahr der Verwahrlosung in die Psychiatrische-Klinik Lüneburg verlegt. Dort erhielt sie die Diagnose „Propfschizophrenie“. Danach erst wurde sie der behandelnden Ärztin erstmals am 14. August 1937 vorgestellt. Sie wurde auch gemäß der nationalsozialistischen Ideologie „erbbiologisch“ erfasst (d.h. die Ärzte hatten Angst, dass sie diese Krankheit vererben würde). Darauf deutet der rote Stempel auf ihrem Charakteristik-Bogen hin. Dies kam damals einem Todesurteil gleich.
Die Psychiatrische-Klinik liegt im Stadtteil Lüneburg-Weststadt der Hansestadt Lüneburg in einem parkartigen Gelände. Sie wurde bereits am 29. Juni 1901 mit 800 Betten eröffnet und blickt damit auf eine mehr als 110-jährige Geschichte zurück. 1968 erreichte die Patientenanzahl mit mehr als 1600 ihren Höchststand.
Im Oktober 1941 ließ der damalige Klinikdirektor Max Bräuner in der Landes-, Heil und Pflegeanstalt eine Kinderfachabteilung einrichten, die ab 1943 zunächst von Willi Baumert und anschließend bis April 1945 von Bräuner selbst geleitet wurde. Über 300 psychisch-kranke und körperlichbeginderte Kinder wurden zwischen 1941 und 1945 mittels todbringender Luminal-und Morphingaben umgebracht.
Am 30. April 1940 wurde Agnes Timme wegen Kriegsmaßnahmen nach Herborn verlegt. Ihr Ehemann erfuhr erst nachträglich davon. Sie wurde vom ärztlichen Direktor in Lüneburg, Max Bräuner, dem Gutachter der T4-Zentrale-Berlin, als nicht lebenswürdig gemeldet. Herborn ist nur eine Zwischenanstalt. Allerdings wurde sie nach Herborn nur zur Verschleierung gebracht, um davon abzulenken, dass sie in Hadamar ermordet werden sollte.
Am 16. Juni 1941 ordnete Herborn den Weitertransport mit der Gemeinnützigen-Krankentransport G.m.b.H. zu einem unbekannten Ort an. Die T4-Zentrale-Berlin hat den Abtransport mit den grauen Bussen organisiert. Agnes Timme hatte die Deportationsnummer 115.
Quellen: Wikipedia, AKH Celle, Klinik Lüneburg
Einlieferungsdokument nach Herborn
Weiterverlegung nach Hadamar
Sterbemitteilung
Mitteilung der Urnenbeisetzung